Viel Plastik im Supermarkt

Aufkleber oder Laserkennzeichnung statt Plastik-Verpackung, Mehrwegnetze statt Knotenbeutel: Wer die Pressemeldungen zum Thema Plastik verfolgt, nimmt die deutschen Supermärkte leicht als Vorreiter in dessen Vermeidung war. Das dies nicht zutrifft hat die Verbraucherzentrale Hamburg jetzt in einer Untersuchung des Angebots von Obst und Gemüse herausgefunden.

„Wir können beim Handel kein grundlegendes Umdenken erkennen. Da wird mit viel Tamtam auf den Verzicht von Plastikfolie bei Gurken hingewiesen, um zu suggerieren, alles sei auf einem guten Weg. Doch im Obst- und Gemüseregal sind Plastikverpackungen noch immer an der Tagesordnung.“

Der Anteil an in Plastik verpacktem Obst und Gemüse im Einzelhandel ist mit 63% hoch, allerdings mit deutlichen Unterschieden zwischen einzelnen Einkaufsmärkten. Discounter verkaufen Obst und Gemüse häufiger in Plastikverpackungen als Supermärkte. Bei Penny und Aldi ist die durchschnittliche Plastikquote mit 81 Prozent und 74 Prozent besonders hoch, bei Edeka mit 48 Prozent deutlich geringer. Unverpacktes Obst und Gemüse ist häufig teurer: Bei deutlich mehr als der Hälfte von insgesamt 162 vorgenommenen Preisvergleichen war die unverpackte Variante kostspieliger. Nur bei rund einem Drittel konnten Verbraucher durch den Verzicht auf Plastik auch Geld sparen.