Der Regionalverband Ruhr möchte bei der Suche nach Flächen für urbanes Gärtnern helfen. In einer Studie hat er jetzt Standortmerkmale für Gärten untersucht. Mit Hilfe einer Liste von Kriterien können Kommunen und Grundstückseigentümer Potenzialflächen aus ihrem Flächenbestand herausfiltern.
Der vorliegende Leitfaden „Identifizierung von Potentialflächen für Gemeinschaftsgärten“ soll Flächeneigentümer einerseits dabei unterstützen, Anfragen seitens einer Gruppe von Gärtnern zur Bereitstellung einer Fläche für einen Gemeinschaftsgarten zu bearbeiten. Die skizzierten Ansprüche der Gärtner an ein Grundstück bezüglich der Lage im Stadtgebiet, der Flächeneigenschaften sowie der Rahmenbedingungen ermöglichen den Eigentümern eine Analyse ihres Besitzes und eine Identifizierung von Potentialflächen. Die Kommunen und weitere Flächeneigentümer können dementsprechend bei Anfragen schnell handeln und Flächen bereithalten für Gemeinschaftsgärten – oder auch für andere Projekte, die auf Freiflächen umgesetzt werden sollen.
Der Kriterienkatalog basiert auf einer Umfrage unter den bestehenden Gemeinschaftsgärten im Ruhrgebiet. Als grundsätzlich geeignet werden Brachflächen, öffentliche Grün- und Parkanlagen, rückgebaute Sport-, Spiel- und Bolzplätze, Kleingartenanlagen und Grabeland eingestuft – jeweils mit spezifischen Vor- und Nachteilen. Genauer beschrieben werden Kriterien zur Erreichbarkeit, zur Lage, zu den Merkmalen und Rahmenbedingungen von Flächen, die bei der Einrichtung eines Gemeinschaftsgartens zu beachten sind. Vorrangig sollte die Flächen demnach
- mindestens 300 m² haben,
- direkt zugänglich,
- fußläufig von einem Wohngebiet entfernt sein,
- mehrere Gartensainsons zur Verfügenung stehen,
- keine/wenig Pacht kosten und
- keine stark emitierenden Gewerbebetriebe in der Nachbarschaft haben.
Regionalverband Ruhr (2014): Potentialflächen für Gemeinschaftsgärten: Ein Leitfaden zur Unterstützung von Gemeinschaftsgarteninitiativen. Essen. (Autorin Wiebke Weltring) PDF-Download.