Noch-zu-lesen-Listen haben im Vergleich zu To-Do-Listen einen eindeutigen Vorteil: Sie lassen sich zu ästhetischen Stapeln links und rechts vom Schreibtisch stapeln. Weil eine Besprechung dieser Stapel auf Speiseräume in absehbarer Zeit utopisch ist, hier eine kleine Übersicht über in letzter Zeit durchgeblätterte und angelesenen Bücher.

Die Zurückeroberung der Ernährung
Eine schöne Reise durch viele, viele Projekte in den USA und Kanada bietet Tanya Denckla Cobb. Thematisch sortiert und mit vielen Lessons Learned steckt das Buch voller guter Anregungen (und schöner Bilder).
Tanya Denckla Cobb (2011): Reclaiming Our Food: How the Grassroots Food Movement Is Changing the Way We Eat.

Bäckerkisten am Moritzplatz
Die Erfolgsgeschichte des Prinzessinengarten hat den urbanen Gärten in Deutschland zum (medialen) Durchbruch verholfen. Das aufwendige und schöne Buch zum Garten glänzt mit vielen Bildern, einigen grundsätzlichen Artikeln zum urbanen Gärtnern und vielen ergänzenden wie unterhaltenden Informationen.
Nomadisch Grün (Hg.) (2012): Prinzessinnengärten. Anders gärtnern in der Stadt. Köln.

Ernährungspolitk
Ein wie immer anspruchsvoller und guter Stoff bei Tim Lang, der die britische Ernährungspolitik seit Jahren begleitet und antreibt. Die Autoren nähern sich hier sehr grundsätzlich den Fragestellungen aktueller Ernährungspolitik. Ein Grundlagenwerk.
Tim Lang, David Barling and Martin Caraher (2009): Food Policy: Integrating Health, Environment and Society. Oxford.

Klimakiller Nr. 1: Fleisch
Eine sehr gründliche Recherche und Diskussion der Zusammenhänge von Ernährung und Klimawandel verspricht und hält Martin Schlatzer. Ärgerlich: Die fast unlesbaren, grauhinterlegte Tabelle wirken wie ein spätes 90er-Jahre-Revival schlechter Unibibliotheks-Kopierer.
Martin Schlatzer (2010): Tierproduktion und Klimawandel: Ein wissenschaftlicher Diskurs zum Einfluss der Ernährung auf Umwelt und Klima. Berlin.

Sensorik von Weinen
Auch wenn das Thema nicht ganz in diesen Stapel passt: Wer verstehen will, was wieso er im Wein schmeckt und wie er es tut, der ist bei Martin Darting bestens aufgehoben. Sensorikwissen statt Aromalisten.
Martin Darting (2012): Sensorik. Für Praktiker und Genießer. 2. erweiterte Auflage. Stuttgart

Stadt und Ernährung
Jennifer Cockrall-King nähert sich Ernährung mit einem ähnlichen Ansatz wie es die Speiseräume tun, hat aber einen eindeutigen Fokus auf urbaner Landwirtschaft. Es gibt eine ausführliche Darstellung der Lebensmittelversorgung im historischen Paris. In der zweiten Hälfte des Buches wird von Beispiele der urbanen Landwirtschaft in den USA, Kanada und in Kuba berichtet.
Jennifer Cockrall-King (2012): Food and the City: Urban Agriculture and the New Food Revolution. New York.