Rotterdam scheint sich in den letzten Jahren zur Foodhauptstadt der Niederlande gemausert zu haben. Gleich mehrere innovative Projekte machen in der zweitgrößten Stadt der Niederlande von sich reden. Bemerkenswert sind eine Reihe von alternativen Projekten, am auffälligsten ist jedoch ein neues Wahrzeichen von Rotterdam: de Markthal, das Foodwalhalla der Niederlande, wie sie sich selbst nennt. Im letzten Jahr wurde diese neue Markthalle, die eher eine Foodmall ist, feierlich eingeweiht. Wie viele andere Gebäude in der Stadt fällt sich durch eine sehr moderne Architektur auf.
Urbane Farm: Uit Je Eigen Stad
Als der größte innerstädtische Bauernhof Europas bezeichnet sich der Betrieb „Uit Je Eigen Stad“ („Aus der eigenen Stadt“) in Rotterdam. Auf 2 Hektar baut der Hof Gemüse im Freiland und unter Glas an. Zusätzlich halten die Stadtbauern hier Hühner und betreiben eine Aquaponik-Anlage. Dazu gibt es ein Restaurant, ein Lebensmitteladen und einen Wochenmarkt auf dem Gelände.
Voedsalraad Rotterdam
Rotterdam hat als erste Stadt in den Niederlanden einen Ernährungsrat, einen Voedselraad. In ihm sitzen 20 Experten, welche die Stadt bei der Entwicklung ihres Ernährungssystems beraten sollen. Die Mitglieder kommen aus allen Bereichen des Ernährungssystems, außerdem gibt es Vertreter von Forschungseinrichtungen, aus den Bereichen Wohnen und Bildung. Die Förderung der urbanen Landwirtschaft und regionaler Lebensmittel stehen ganz oben auf der Agenda, ebenso wie die Erarbeitung einer Ernährungsstrategie. [Mehr Informationen zu Ernährungsräten auf ernaehrungsraete.de]
RotterZwarm – Pilze im Spaßbad
In 2010 schloss in Rotterdam das Tropicana, ein 80iger Jahre Spaßbad, seine Türen. Was macht man mit einem leerstehenden Schwimmbad? „Whow – ein großes Gewächshaus mitten in der Stadt”, dachen sich Siemen Cox und Mark Slegers. 2013 gründeten sie RotterZwarm und züchten seitdem Speisepilze im Spaßbad. Dafür nutzen sie aber nicht Schwimmbecken und Wasserrutschen, dort ist es zu hell. Sie haben sich in die Umkleidekabinen und Technikräume zurückgezogen. Als Substrat für ihre Pilzzüchtungen dient den beiden Spaßbad-Pioniere Kaffeesatz, den sie in den Rotterdamer Cafés einsammeln.