Die Stadt Brighton and Hove hat als erste Kommune Großbritanniens Mindeststandards für öffentliche Kantinen und Mensen festgelegt. Die neuen Regeln gelten für alle Verträge zur Gemeinschaftsverpflegung über 75.000 Pfund, Standards für kleinere Verträge sind in Vorbereitung. Sie sollen nachhaltige Mensen und Kantinen sichern.

„It’s a decision that will improve thousands of meals per year, will drive local economic development, meet carbon reduction targets and put nutritious and seasonal food on the menu.”

Die Verpflegung in der öffentlichen Einrichtung Brightons muss sich jetzt an folgende Regeln halten:

  • Keine unerwünschten Zusatzstoffe, keine Trans-Fette und keine Gentechnik.
  • Mehr als 75% der Gerichte müssen frisch zubereitet werden.
  • Das Fleisch muss von Höfen kommen, die den Ansprüchen der britischen „Welfare Standards“ genügen.
  • Die Eier müssen von freilaufenden Hühnern kommen.
  • Die Menüs müssen der Saison angepasst sein und national angebaute Produkte nutzen.
  • Es darf kein Fisch serviert werden, der auf der „fish to avoid“ Liste der Marine Conservation Society steht.
  • Schulen, Kindergärten, Pflegeheime und Krankenhäuser müssen den nationalen Ernährungsrichtlinien folgen.

Brighton nutzt damit die öffentliche Gemeinschaftsverpflegung um Einfluss auf das lokale Ernährungssystem zu nehmen. Die Stadt hält es für wichtig zu zeigen, dass nachhaltige Ernährung nicht nur eine Nische ist, sondern zum Standard werden muss. Die Kommune sieht dabei Vorteile, die über gesündere Verpflegung in nachhaltigen Mensen und Kantinen hinausgehen; sie erwartet folgendes:

  • Die Nachfrage nach frischen, saisonalen Produkten wird zunehmen.
  • Der Anteil der in den Kantinen selbst hergestellten Speisen wird zunehmen, der Anteil der Fertiggerichte wird sinken. Das führt zu besser qualifiziertem und zufriedenerem Personal.
  • Mehr Wert fürs Geld: Das bessere Essen kann mit den bisherigen Budgets produziert werden.

Die Standards an denen sich Brighton orientiert sind die Mindeststandards der „Food for Life“-Initiative der britischen Soil Association. Caterer, die diesen Bronzestandard erreichen wollen, müssen auf schädliche / unerwünschte Stoffe verzichten und einen Großteil der Mahlzeiten frisch zubereiten. Knapp dreiviertel der Unternehmen, welche die „Food for Life“ Standards umsetzten, schafften dies ohne Veränderung ihrer Kosten. Beim Rest führte es sogar zu Kosteneinsparungen.

Brightons Standards für Gemeinschaftsverpflegung
Food for Life Initiative