Mit Landwirtschaft im Ruhrgebiet beschäftigte sich im November 2013 eine Tagung des Projektes KuLaRuhr mit 80 Vertretern aus Landwirtschaft, Planung, Verwaltung und Wissenschaft. Titel der Tagung in Gelsenkirchen war „Urbane Landwirtschaft im Emscher Landschaftspark- Zukunftsthema nachhaltiger Stadtentwicklung“. Die Dokumentation zur Tagung ist jetzt erschienen.
Auf 40% der Fläche des Ruhrgebiets produzieren Landwirtschaft und Gartenbau für den globalen und regionalen Markt. Dabei nehmen landwirtschaftliche Dienstleistungen wie Hofcafés und Pferdepensionen einen größeren Stellenwert ein als im ländlichen Raum.
Susanne Kost, Sozialwissenschaftlerin aus Kassel, hatte Landwirte im Emscher Landschaftspark nach ihren Problemen, Chancen und Zukunftsaussichten befragt. Die Zersplitterung der Flächen ist ein wichtiges Problem der Betriebe: 10 bis 20 Teilflächen bis zu 22 km vom Hof entfernt erschweren das Wirtschaften. Überplanungen, ökologische Ausgleichsmaßnahmen und landschaftsplanerische Maßnahmen führen zu andauernden Flächenverlusten. Der Pachtflächenanteil im Ruhrgebiet ist besonders hoch: die kurze (oft nur einjährigen) Laufzeiten sind ein Investitionshemmnis.
Thomas Weith hat in Berlin die Nachfrage und Akzeptanz landwirtschaftlicher und gartenbaulicher Produktion in Ballungsräumen untersucht. Landwirtschaft wird demnach besonders auf Dachflächen und in Stadtrandgebieten akzeptiert. In der Berliner Umfrage gab es eine große Zustimmung für eine stärkere ökologische Ausrichtung und extensive Wirtschaftsformen, während eine intensive Landwirtschaft mit Tierhaltung und gentechnisch veränderten Lebensmitteln weitestgehend abgelehnt werden.
Alle Vorträge der Veranstaltung (inkl. des Speiseräume-Vortrags) stehen auf den Seiten der Landwirtschaftskammer NRW, eine Fotodokumentation findet man bei KuLaRuhr und eine filmische Dokumentation unten.
Links
Projekt KuLaRuhr
Broschüre „Daten und Fakten zur Landwirtschaft im Ruhrgebiet“