Im Samstagsessay der Süddeutschen Zeitung beklagt Jan Willmroth den Mangel an kulinarischem Wissen. In einem Lebensmittelmarkt in dem immer alles Verfügbar sein soll, geht das Wissen um Zusammenhänge und Produktqualitäten verloren. Je ahnungsloser der Verbraucher, je weniger er um die Konsequenzen seines Konsums weiß, desto leichter lässt er sich ausnutzen. Was am Ende übrig bleibt ist der Preis als Kriterium für den Lebensmittelkauf. Die Industrialisierung und Standardisierung der Produkte, die aus diesem Kriterium folgen, seien vielleicht noch zu ertragen – aber nicht die Schäden, die dadurch am anderen Ende der Wertschöpfungskette entstehen.
„Was sich aber ändern kann, ja, ändern muss, ist das Bewusstsein um die eigene Verantwortung als Konsument. Das bedeutet keineswegs, dass ein jeder Vegetarier werden sollte und nur noch beim Bio-Bauern einkaufen darf, um die Welt zu retten. Es bedeutet aber, ein Stück der Souveränität zurückzugewinnen, die Konsumenten in der Theorie haben: Ihre Nachfrage bestimmt, was es zu kaufen gibt.“