Die Heinrich-Böll-Stiftung, der BUND und die Rosa-Luxemburg-Stiftung haben zusammen mit einigen weiteren Organisationen die wirtschaftlichen Verflechtungen in der Agrar- und Lebensmittelindustrie analysiert. Entstanden ist ein Bild einer hochkonzentrierten Wirtschaftslandschaft und der mit vielen Grafiken aufgepeppte Konzernatlas.
„Die Produktion von Lebensmitteln hat nur in seltenen Fällen etwas mit bäuerlicher Landwirtschaft, mit traditionellem Handwerk und einer intakten Natur zu tun. Sie ist heute weltweit vor allem ein einträgliches Geschäft von wenigen großen Konzernen, die sich die Felder und Märkte untereinander aufteilen. Und der Trend zur Machtkonzentration geht weiter. Übernahmen wie die von Monsanto durch Bayer oder die Aufteilung der Märkte von Kaisers/Tengelmann zwischen Rewe und Edeka sind nur die Spitze eines Eisberges, zu dem eine problematische Marktmacht und großer politischer Einfluss gehören. Außerdem ist die industrielle Landwirtschaft weltweit für gravierende Klima- und Umweltprobleme verantwortlich.“

Spiegel-Online fasst das Einzelhandels-Kapitel des Konzernatlas wie folgt zusammen:
„Immer größer werden neben den Produzenten auch die Verkäufer von Lebensmitteln. Die US-Kette Wal-Mart, die 1962 mit einem Laden in Arkansas begann, steht mittlerweile allein für 6,1 Prozent des globalen Einzelhandelsumsatzes. Damit landet Wal-Mart nicht nur an der Spitze der Lebensmittelhändler, sondern übertrumpft als umsatzstärkstes Unternehmen der Welt sogar Ölkonzerne und Autohersteller. Unter den zehn größten Einzelhändlern sind mit Aldi, Metro und dem Lidl-Mutterkonzern Schwarz auch gleich drei deutsche Unternehmen. Bedenklich ist die Größe ihrer Discounterketten laut Konzernatlas auch deshalb, weil sie Preise drücken können und die Verhandlungsmacht von Landwirten schmälern.“