Über den Einfluss der Verstädterung auf die Biodiversität ist wenig bekannt. In einer Studie über sechs Schweizer Städte haben zwei Forscherinnen der Universität Bern städtische und ländliche Biodiversität verglichen. Als Indikator dienten baumbewohnenden Insekten und Spinnen.
Das Ergebnis: Je nach Tiergruppe ist die Biodiversität, also die Anzahl der Arten, in der Stadt gleich hoch oder sogar höher als im intensiv genutzten Agrarland. „Dieses Ergebnis war auch für uns überraschend”, sagt Eva Knop. Die Resultate würden den negativen Einfluss der intensiven Agrarwirtschaft auf die Biodiversität zeigen. Dieser könne offensichtlich sogar grösser sein als der Einfluss der Verstädterung.
Die Ergebnisse der Studie zeigen jedoch auch, dass Stadt nicht gleich Stadt ist. Entscheidend für die Artenvielfalt auf den untersuchten Bäumen in der Stadt war die umgebende urbane Landschaft. Bäume, die innerhalb von 500 Metern von vielen Grünelementen umgeben waren, wiesen bei allen vier Tiergruppen eine signifikant höhere Artenzahl auf als Bäume, bei denen dies nicht der Fall war.