New York City ist Weltstadt mit über 8 Millionen Einwohnern und einer der wichtigsten Finanzplätze der Welt: Wall Street, Empire State Building, Guggenheim, UNO, Freiheitsstatue und Gemüsegärtnereien…

In New York werden jährlich 30 Milliarden Dollar für Lebensmittel ausgegeben, die städtischen Kantinen sind nach dem Militär der zweitgrößte Lebensmittelkäufer der USA. Ein Potenzial, dass New York in Zukunft für die Stadtentwicklung nutzen will. Unter dem Titel Food Works hat der Stadtrat eine Ernährungsstrategie veröffentlicht, die gesunde und bezahlbare Lebensmittel fördern und gleichzeitig die regionale Wirtschaft stärken und die Umwelt schonen möchte. Sehr prägnant hat die Gründe für dieses Vorhaben die Sprecherin des Rates Christine C. Quinn zusammengefasst:

Stellen Sie sich vor, ich würde Ihnen erzählen, wir hatten die Möglichkeit in New York Tausende von neuen Jobs zu schaffen – aber wir hätten es einfach nicht getan. Das würde Sie wahrscheinlich sehr aufregen. […] Stellen Sie sich jetzt vor, ich würde Ihnen erzählen mit der Möglichkeit diese Arbeitsplätze zu schaffen, könnten wir gleichzeitig die Gesundheit der Bevölkerung verbessern und den Energieverbrauch senken. Wir könnten Millionen von Dollar in der Lokalen Ökonomie halten, anstatt sie quer durch das Land zu schicken. Aber wir tun es nicht. Fakt ist, dass wir genau diese Möglichkeiten ignoriert haben. Über Jahre haben wir die Chance verpasst eine umweltfreundlichere, gesündere und wirtschaftliche besser aufgestellte Stadt zu entwickeln. Wie? In dem wir das enorme Potenzial unsere Ernährungssystems ignoriert haben. (New York City Council Speaker Christine C. Quinn)

Ernährungsstrategie New York
Street Food in New York

Food Works beschäftigt sich mit dem gesamten Ernährungssystem von der Landwirtschaft bis zur Entsorgung.  Erreicht werden sollen die formulierten Ziele durch Schlüsselinvestitionen und einen Politikwechsel. Den Zielen sind jeweils Strategien untergeordnet.  Auf der Ebene konkreter Maßnahmen wird mit „Vorschlägen” gearbeitet, die in den nächsten Monaten oder Jahren umgesetzt werden sollen. In FoodWorks wird betont, dass es auch große Änderungen auf nationaler Ebene geben muss, um das Ernährungssystem auf der lokalen Ebene zu verbessern.  Aber die Vergangenheit hätte gezeigt, dass das Handeln von individuellen Konsumenten, Firmen und Kommunen schon oft Veränderungen auf der nationalen Ebene eingeleitet hätten.

FoodWorks ist ein ambitioniertes Projekt.  Die Stadt der Städte hält es für notwendig sich mit ihrem Ernährungssystem zu beschäftigen. Und bereut die Chancen, die verpasst wurden, weil sie es nicht schon eher getan hat.  Davon geht – so hoffe ich – ein deutliches Signal: Denn wer FoodWorks liest, wird festellen, dass sich der grundsätzliche Ansatz, die Probleme und Chancen auf viele europäische Städte übertragen lassen.

FoodWorks: Ziele/Strategien

  • Erhaltung und Steigerung der regionalen Lebensmittelproduktion
    • Stärkung regionaler Lebensmittel-Versorgungsketten.
    • Nutzung der wirtschaftlichen Kraft der Stadt um regionale Produzenten zu unterstützen.
  • Steigerung städtische Lebensmittelproduktion.
    • Bessere Nutzung existierender Flächen zu Lebensmittelerzeugung
    • Verbesserung von Kenntnissen zu Lebensmitteln und Gartenbau
  • Schaffung von Wachstum und Arbeitsplätzen in der Lebensmittelverarbeitung
    • Schaffung bezahlbarer Flächen
    • Technische Unterstützung für Lebensmittelverarbeiter
  • Steigerung der Produktion regionaler Lebensmittel für und in New York
    • Unterstützung von Stadt-Land Verflechtungen
    • Hilfe für die Wirtschaft um Energieverbrauch zu reduzieren
  • Verringerung des Umwelteinflusses der Lebensmittelverarbeitung
    • Hilfe für die Wirtschaft um Energieverbrauch zu reduzieren
  • Verbesserung der Lebensmittelversorgung in New York durch Infrastrukturverbesserung, technologische Verbesserungen, alternative Transportmöglichkeiten und integrierte Planung.
    • Entwicklung der vorhandenen Ziele für das Hunts Point [in der South Bronx] Lebensmittelversorgungszentrum um das Potenzial zu optimieren.
    • Diversifizierung und Verbesserung des Lebensmitteltransports
  • Schaffung einer gesünderen Ernährungslandschaft
    • Verbesserung des gesunden Lebensmittelhandels in unterversorgten Gebieten.
    • Bessere Unterstützung von Lebensmittelgeschäften, die gesunden und frische Lebensmittel anbieten
    • Ungesunden Lebensmittelkonsum einschränken
  • Stärkung des Netzes von Antihunger- und Ernährungsprogrammen
    • Verbesserung lokaler Ernährungsprogramme und Reduzierung der Barrieren für neue Initiativen
  • Verbesserung der Verpflegung in Institutionen
    • Ausbau der Möglichkeiten von städtischen Einrichtungen eine vollwertige Verpflegung anzubieten
    • Verbesserung der Qualität und Quantität des Wissens über Essen, Ernährung und Kochen
  • Vermeidung vom Müll im Ernährungssystem
    • Verbesserung der Umweltauswirkungen der Lebensmittelversorgung in städtischen Institutionen
  • Verbesserung der Wiederverwertung
    • Vermehrtes Komposten
    • Vermehrtes Recycling von Lebensmitelmüll