Wo liegen die Chancen einer Integration von Stadternährungsplanung in die Stadtplanung? Und welche Ansätze zur Integration funktionieren und welche nicht? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Stadtplanerin Rositsa T. Ilieva an der Politecnico di Milano in ihrer Doktorarbeit. Auf einem Workshop und in einem Paper hat sie im September ihre Ideen und Arbeitshypothesen vorgestellt.

Ilieva stellt fest, dass das Thema Ernährung und Planung eine erstaunliche Karriere gemacht hat. Über 100 wissenschaftliche Artikel wurde in den letzten Jahren publiziert, mit einem deutlichen Schwerpunkt auf den letzten 4 Jahren. 30 Ernährungsstrategien hat sie weltweit ausgemacht, wieder mit einem zeitlichen Schwerpunkt seit 2009. Ilieva zitiert Kevin Morgan, der die Ernährungsplanung als einer der wichtigsten sozialen Innovationen des 21. Jahrunderts bezeichnet.

Integration der Ernährungs- in die Stadtplanung

In ihrem theoretischen Ansatz beschreibt Rositsa T. Ilieva zwei Ebenen die für die Integration von Ernährungs- in die Stadtplanung wichtig sind. Auf der ersten Ebene beschreibt sie vier Arbeitsfelder, in denen die Integration möglich ist.

  1. Konzeptionell: Identifikation von Gemeinsamkeiten von Raumplanung, Stadtentwicklung und Ernährungsplanung
  2. Analytisch: Betrachtung der Stadt durch die Food Lense mit dem vielfältigen Instrumentarium der Planung
  3. Design: die Entwicklung von konkreten Projekten, Ernährungsstrategien, Ernährungsplänen, die Integration von Ernährung in Raumpläne und finanzielle Anreize
  4. Organisatorisch: Ernährungsräte und ähnliche Organisationen helfen bei einer ernährungssensiblen Planung

Auf einer zweiten Ebene definiert Ilieva sieben methodische Ansätze, in denen sie eine Integration der Ernährung in die Stadtplanung effektiv hält.

  1. Fundamente bauen: Die Ernährungsplanung muß Kenntnis der allgemeinen Pläne und der Bedürfnisse der kommunalen Institutionen haben
  2. Socialising: Informelle Kontakte im Bereich Ernährung gab es lange vor der Ernährungsplanung, dass muss berücksichtigt und gewürdigt werden
  3. Brücken bauen: Die Arbeit in der Ernährungsplanung erfordert interdisziplinarität, es müssen Brücken zwischen den verschiedenen Disziplinen, Experten und Institutionen gebaut werden
  4. Messen: Ernährungsplanung braucht Messgrößen, Indikatoren und Ziele
  5. Sich Umschauen: Ernährungsplanung hat direkte Auswirkungen auf städtische Strukturen. Existierende Strukturen müssen dabei berücksichtigt werden
  6. Grundsätzliches im Auge behalten: Ernährungsplanung hat die Chance nicht nur eine Ergänzung der bisherigen Planungsinstrumente zu sein, sondern grundsätzlich neue Potenziale auszuschöpfen und alte Planungsprobleme zu lösen
  7. Kosten aufzeigen: Ernährungsplanung ermöglicht vielfach kostengünstigere Lösungen. Das kann einer der entscheidenden Argumente für dessen Einführung sein.

Envisioning smarter food systems scenarios for the 21st century city-regions is a challenge going to be more and more present at the mayoral and the planning tables in the future. Joining efforts and making the most of the already remarkable momentum of experience and advancements in this direction worldwide will be of utmost importance.