Das Enorm-Magazin hat Christine Pohl vom Ernährungsrat Berlin und Valentin Thurn vom Ernährungsrat Köln interviewt. Dabei beleuchten sie das Konzept des Ernährungsrats unter der Fragestellung: Kommt jetzt die Ernährungswende?
„Wieso behandeln Sie so ein wichtiges, und eigentlich globales Thema wie Ernährung lediglich auf lokaler Ebene? Bringt das überhaupt etwas?
Thurn: Die Ernährungspolitik ist immer weiter von uns weggewandert; zuerst in die EU und mit TTIP wird es jetzt sogar transatlantisch. Wir wollen den Bürger wieder stärker einbeziehen. Die Kommunen müssen erkennen, dass sie sehr wohl etwas tun können: Bildung, Flächenausweisung, regionale Direktvermarktung zwischen Konsument und Erzeuger, um nur einige Beispiele zu nennen.
Pohl: Wenn wir ein nachhaltiges Ernährungssystem sehen wollen, sollten wir damit vor unserer Haustür anfangen. Für uns steht die Frage nach globaler Gerechtigkeit an zentraler Stelle. Es geht uns nicht nur um schicke, leckere und regionale Lebensmittel. Wir tragen auch Verantwortung. Unsere Ernährung hat globale Auswirkungen, sie zerstört Lebensgrundlagen und behindert Menschenrechte weltweit.“