Wie und unter welchen Bedingungen regionale Lebensmittel Umweltvorteile gegenüber „importierten” Lebensmitteln haben, ist eine viel diskutierte Frage. Und je nach ausgewähltem Produkt und festgelegten Rahmenbedingungen lässt sich sowohl die Meinung der Freunde lokaler Kost als auch die der Anhänger von Importwaren untermauern. Das IFEU Heidelberg hat im Auftrag der Uni Rostock eine Reihe von Lebensmittel mit jeweils unterschiedlichen Lebensläufen einer Ökobilanzierung unterzogen.

In der Studie „Ökologische Optimierung regional erzeugter Lebensmittel: Energie und Klimagasbilanzen“ werden Apfel, Kopfsalat, Rindfleisch, Bier, Brot und Milch stellvertretend für ihre Warengruppen untersucht. Für jedes Produkt werden verschiedene konventionelle Anbauarten, Vertriebswege und Verpackungsmethoden untersucht.  Zusammengefasst kommt die Studie zu dem Schluss:

Bei gleichen Produktionsbedingungen sind regional produzierte Lebensmittel immer vorteilhaft, da Transporte vermieden werden, die Energie kosten und Treibhausgasemissionen verursachen. Bei unterschiedlichen Produktionsbedingungen können die Ergebnisse dagegen anders ausfallen: So hat sich gezeigt, dass in Einzelfällen internationale Produktionsweisen ökologisch vorteilhaft sein können, nämlich dann, wenn günstigere Produktionsbedingungen die längeren Transportentfernungen überkompensieren. Damit sind regional produzierte Lebensmittel nicht grundsätzlich ökologisch vorteilhafter als überregional oder im Ausland produzierte.

Dem Verbraucher wird empfohlen möglichst saisonal einzukaufen. Der Fleischkonsum – unabhängig von der Fleischherkunft – sollte reduziert werden. Bei einigen Lebensmitteln hat die Verpackung einen großen Einfluss auf die Gesamtbilanz, hier kann der Verbraucher beim Einkauf relativ leicht eine Abschätzung vornehmen. Die Ökobilanz des Einkaufsweges ist bei vielen Produkten der entscheidende Faktor in der Gesamtproduktbilanz, hier hat der Verbraucher unmittelbaren Einfluss.

Den Förderern der Regionalvermarktung empfiehlt die Studie, bei Produkten bei denen die regionale Herstellung eine ungünstige Ökobilanz hat, diese z.B. durch den Bezug von Ökostrom zu verbessern. Den Verbrauchern sollte saisonales Einkaufen nahe gebracht und der Einfluss ihres Mobilitätsverhaltens deutlich gemacht werden. Die Landwirtschaft sollte in Richtung einer Extensivierung gelenkt werden.