Eine Initiative aus 26 Organisationen aus den Bereichen Menschen- und Arbeitsrechte, Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft sowie Gewerkschaften prangert die Macht der Supermärkte an.
„Supermarktketten sind heute das Nadelöhr, das hunderttausende Produzenten auf dem Weg zu Millionen von Verbraucher/innen passieren müssen. Denn immer weniger Unternehmen mit immer größeren Marktanteilen kontrollieren den Markt. In Deutschland teilen sich die fünf führenden Supermarktketten Aldi, Edeka, Metro, Rewe und die Schwarz-Gruppe (Lidl und Kaufland) inzwischen rund 90 Prozent des Marktes.”
Mit dem (etwas engen) Fokus auf die Bedingungen in der Landwirtschaft der Entwicklungsländer zeigt die Organisation die Folgen deutscher Machtkonzentration im Einzelhandel auf. Der Preisdruck der durch deutsche Supermarkketten ausgeübt wird, würde bis auf die Arbeiter weitergereicht, so die Organisation in der Broschüre „Macht der Supermärkte“. Hier werden dann nur noch Hungerlöhne gezahlt.
„Nicht nur an den Löhnen, auch an anderen Stellen wird gespart. Regelmäßig müssen Arbeiter/innen unbezahlte Überstunden ableisten. Verschlechterte Arbeitsbedingungen gefährden die Gesundheit der Beschäftigten. Bei der Feldarbeit werden zum Beispiel häufig hochgiftige Pestizide versprüht, denen die Arbeiter/innen mangels ausreichender Schutzkleidung ausgesetzt sind.”
Unfaire Einkaufspraktiken der Supermärkte setzen Lieferanten in Europa und der ganzen Welt unter Druck. Auch hier sind es am Ende die Kleinbauern und Arbeiter die unter den verschafften Vorteilen der Supermärkte leiden.
„Der Preisdruck durch die Lieferkette bedeutet für viele Lebensmittelhersteller, dass sie an allen Ecken sparen müssen. Nicht nur die Umwelt und die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten leiden darunter – oftmals werden auch hochwertige Inhaltsstoffe gegen minderwertigere ausgetauscht.”
Die Supermarkt-Initiative fordert die Konzerne auf
- ihre Einkaufspolitik zu ändern,
- echte soziale Selbstverpflichtungen einzugehen und
- mit Informationen ihre Geschäftspraxis transparent machen.
Gleichzeitig fordert die Initiative von der Politik eine gesetzliche Verankerung dieser Forderungen.
Die Supermarkt-Initiative
Webseite
Broschüre „Macht der Supermarktketten”